Seltene Einigkeit im Landtag: Bayern soll UN-Konventon umsetzen
München — Der Landtag wünscht in Bayerns Schulen eine volle Gleichberechtigung behinderter Kinder. Dazu sollen ihre Eltern die Möglichkeit bekommen, sie künftig auch auf die Regelschule zu schicken. In einem fraktionsübergreifenden Beschluss hat der
Bildungsausschuss im Landtag am Donnerstag die Staatsregierung einstimmig aufgefordert, bis zum Sommer hierfür ein Konzept vorzulegen. Die Abgeordneten halten dies zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte Behinderter für notwendig. Bisher hätten Eltern behinderter Kinder in Bayern keine generelle Wahlfreiheit, diese in die Regelschule zu schicken, sagte die FDP-Abgeordnete Renate Will. Der CSU-Abgeordnete Klaus Steiner sprach von einer Riesenherausforderung. SPD-Abgeordneten Martin Güll sagte, es sei hier ein Paradigmenwandel in der
Bildungspolitik nötig: „Es muss gelingen, dass das Bildungssystem sich dem Kind anpasst und nicht das Kind sich dem Bildungssystem anpassen muss." Zudem war sich der Ausschuss einig, dass die Förderschulen nicht allesamt aufgelöst werden könnten. mm/I
OVB - 26.02.2010