Rosenheim — Bei herrlichem Wetter begrüßten Christine Mayer,
Behindertenbeauftragte der Stadt Rosenheim und Hans Loy, Vorstand des
Arbeitskreises behinderter Menschen in Stadt und Landkreis Rosenheim am Tag
der Behinderten nach dem Gottesdienst zahlreiche Gäste. „Inklusion war der
Leitfaden" der Veranstaltung. Das Ziel: Menschen mit Behinderung sollen
nicht dabei sein, sondern mitten drin. Unterschiede von Menschen mit und
ohne Behinderung seien als Normalität und Teil der menschlichen Vielfalt zu
sehen.
Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer lobte die Barrierefreiheit der
Landesgartenschau und führte in Gedanken durch ein Rosenheim der Zukunft. Zu
den Visionen gehörten neben einem barrierefreien Bahnhof und barrierefreien
Einkaufsmöglichkeiten auch akustische Ampelsignale und Inklusionsklassen an
den Schulen.
Anlässlich des Integrationstages verlieh der Behinderten- und Versehrten-
Sportverband (BRSV) Bayern dem Rosenheimer Behinderten- und
RehabilitationsSport-Verein das Qualitätssiegel „EISs". Dies steht für
„Erlebte Integrative Sportschule". Der Rosenheimer Verein hat
zwei Klettergruppen für Behinderte und Nichtbehinderte ins Leben gerufen.
Geklettert wird gemeinsam mit dem Alpenverein. Der Preis ist mit 2000 Euro
dotiert. Urkunde und Siegel sind ein Aushängeschild in der Öffentlichkeit
für höchste Qualität im Integrationssport. Jetzt werden. Sponsoren gesucht,
damit die Gruppe weiter bestehen kann.
Zauberer verblüfften mit verschiedenen Tricks. Christian Mayern bezog dabei
Gabriele Bauer mit ein, die erstaunt feststellte, dass er ihre Gedanken
lesen konnte. „The Rolling Dancers" legten einen flotten Reifen aufs
Parkett.
Das Programm wurde vom ABM-Orchester abgerundet. Die „Attler
bunte Mischung" setzt sich aus Betreuern und Behinderten aus dem Attler
Heim für behinderte Menschen zusammen. Schlager und Oldies waren zu hören.
Oft klatschten die Zuhörer begeistert.
Die Integrative Theatergruppe des Behindertenwohnheimes Schloss Malseneck
„Moment mal, bitte", spielte erstmals ihr neues Stück „Spuren"
außerhalb der Landkreisgrenze. Es geht um Leute auf der Reise in einem Land
unter der Sonne und manchen Regenwolken. Lachend ziehen sie immer wieder
weiter. Es ist ein Theaterprojekt an dem Profischauspieler,
Laienschauspieler und Schauspieler mit geistiger Behinderung zusammen
arbeiten und gemeinsam auftreten.
Während des gesamten Programmverlaufs gab es parallel Sportangebote vom BRSV
und Übungen zur Sinneswahrnehmung mit Naturmaterialien, angeleitet durch
die Wendelsteinwerkstatt. Die Veranstaltung wurde zudem mit Info-Ständen
der Selbsthilfegruppen „Tinnitus", dem Integrationsfachdienst, dem
Sozialverband VdK Bayern, des Arbeitskreises Integration behinderter
Menschen im Stadt und Landkreis Rosenheim und der Lebenshilfe bereichert.
Fotos: re/bi//Busse
OVB - 18.09.2010