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Preisträgerin Lisa Hauzenberger-Recher (links) mit der „Goldenen Rampe“, die
ihr von Hans Loy und Christine Mayer verliehen wurde.
Bereits in ihrem ersten Jahr als Lehrerin am Dante-Gymnasium in München kam
Lisa Hauzenberger-Recher in Kontakt mit behinderten Menschen. Danach
arbeitete sie am Gymnasium Bad Aibling und setzte sich auch hier stets für
Menschen mit Behinderungen ein. Als Schulleiterin des Rosenheimer
Finsterwalder- Gymnasiums hatte sie einen großen Anteil daran, dass die
Schule in Sachen Inklusion eine Vorreiterrolle in Stadt und Landkreis
eingenommen hat. Dafür wurde sie nun mit der „Goldenen Rampe 2015“ vom
Arbeitskreis „Inklusion –Menschen mit Behinderung mittendrin!“
ausgezeichnet. Neben Hauzenberger-Recher wurde auch Anna-Maria Mayer, die
ebenfalls am Finsterwalder lehrt, für ihr Engagement ausgezeichnet. mehr
Ab 1970er-Jahren mit Inklusion in Kontakt
Ihre ganze Lehrer-Laufbahn lang tat Hauzenberger-Recher genau das. Inklusion
war bei ihrer ersten Anstellung im Dante-Gymnasium schon in den
1970er-Jahren ein wichtiges Thema. Ihr Engagement in diesem Bereich hat
Hauzenberger-Recher mit in den Landkreis Rosenheim gebracht und sich auch
hier vehement für Integration und Inklusion eingesetzt. So richtete sie am
Gymnasium Bad Aibling im Jahr 1998 die Informationsstelle „Integrative
Schule“ ein, organisierte zwei Jahre später einen großen Projekttag samt
Rollstuhltraining und Podiumsdiskussion, um auf die Probleme im Alltag und
im schulischen Leben hinzuweisen. Hauzenberger-Recher war es auch, die sich
dafür einsetzte, dass am Gymnasium Bad Aibling ein Aufzug installiert wurde,
damit eine Schülerin im Rollstuhl ohne große Anstrengungen in die
Klassenräume gelangen konnte.
Schul-Fahrstuhl durchgesetzt
Als Behindertenbeauftragte und später als Schulleiterin am Rosenheimer
Finsterwalder Gymnasium war sie die treibende Kraft für den barrierefreien
Umbau des Schulgebäudes, der im Frühjahr 2013 startete und im
darauffolgenden Herbst fertig war. Auch in ihrer Freizeit legte sie
regelmäßig ein großes Engagement für die Inklusion an den Tag. „Manche Leute
haben Angst, dass ein Behinderter sie behindert. Aber das ist total absurd“,
gab Hauzenberger-Recher ihre Erfahrungen der vergangenen Jahre wieder.
Den Eindruck, dass es Menschen mit Behinderungen heutzutage an einigen
Stellen immer noch schwer haben, bestätigte die Rosenheimer
Behindertenbeauftragte Christine Mayer: „Unser Schulsystem ist für Menschen
mit Behinderung an vielen Stellen sehr kompliziert. Die meisten Schulen
können nur von einer umfangreichen Inklusionsarbeit profitieren, wenn die
Lehrer von sich aus motiviert sind. Ansonsten gibt es zu wenige für diesen
Bereich qualifizierte Lehrer.“ Es werde nach wie vor in Sachen Inklusion zu
oft um die Ecke gedacht, so Mayer.
Arbeitskreis-Vorsitzender Loy, der Bürgermeister in Prutting ist, betonte in
seiner Rede, dass Menschen mit Behinderungen ohne Wenn und Aber inkludiert
werden müssen. „Es darf nicht so sein, dass sie von der Gesellschaft erst
eingeordnet werden“, meint Loy.