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"Wir wollen keinen Schonraum"
Tag der Inklusion- Begegung und Gespräche von Menschen mit und ohne  Behinderung

Tag der INKLUSION
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Bemühungen werden fortgesetzt: Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer suchte das Gespräch und informierte sich gestern über Probleme von Menschen mit Behinderung. FOTO PS

Rosenheim - „Schon viel erreicht - noch viel mehr vor": Anlässlich des Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung gingen gestern deutschlandweit tausende Aktivisten gemeinsam mit der Aktion Mensch sowie den Organisationen und Verbänden der Behindertenhilfe und -selbsthilfe auf die Straße. Auf dem MaxJosefs-Platz regte ein Stand mit Kaffee, Kuchen und jede Menge Informationsmaterial zu Begegnungen und Gesprächen von Menschen mit und ohne Behinderung an.

87 Prozent aller Befragten wollen laut einer bundesweiten Umfrage in einer inklusiven Gesellschaft leben. Im Alltag aber zeigt sich häufig noch ein anderes Bild. Probleme gibt es nach wie vor, wie auch die 15-jährige Ronja berichten kann. „Ich werde immer wieder mal komisch angeschaut", sagt die Teenagerin, die auf den Rollstuhl angewiesen ist. Ronja wünscht sich aber ein ganz normales Leben: „Wir wollen auch keinen Schonraum", erklärt dazu ihre Mutter Bettina Brühl. Besonders im schulischen Bereich gibt es laut der Vorsitzenden des Vereins „Fortschritt" in Sachen Inklusion auch in Rosenheim noch viel zu tun.

Erste Schritte sind getan. Im Schulamt gibt es nun eine Inklusionsbeauftragte. Inklusionsklassen sollen bald in
der Stadt Normalität sein.
„Meine Kollegen in anderen Städten beneiden mich immer, weil Rosenheim in Sachen Inklusion schon sehr weit gekommen ist", freut sich Behindertenbeauftragte Christine Mayer.

Besucht wurde der Informationsstand auch von zahlreichen Politikern, allen voran Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer. Sie weiß, dass Inklusion ein „Dauerthema" bleiben wird - egal ob Blindenleitsystem, abgesenkte Bürgersteige oder Barrierefreiheit in den öffentlichen
gut zugänglichg ist. wu

Artikel aus OVB 06.05.14